5 kreative Ideen für reichweitenstarkes Guerilla Marketing
Mit möglichst geringem Einsatz von finanziellen Mitteln viel erreichen –dieses Ziel verfolgt Offline-Marketing, auch Guerilla-Marketing genannt. Dabei entsteht der Werbeeffekt durch eine besonders ausgefallene oder ungewöhnliche Präsentation der Werbebotschaft und den Überraschungseffekt. Denn Guerilla-Marketing findet genau dort statt, wo man es als Zielgruppe eigentlich nicht erwartet. Somit wird alles und jeder zu einem potenziellen Marketingkanal. Wir haben für dich 5 Ideen für reichweitenstarkes Guerilla-Marketing.
Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Bildungssektor stetig in Richtung individuelle Eigenverantwortung für den Lernprozess entwickelt. Das hat auch die Erwartungen von Schülern und Eltern an die eigene Bildungseinrichtung deutlich gesteigert. Für Schulen und Universitäten wird es daher immer wichtiger auch in ihre Außenwahrnehmung zu investieren. Das beginnt bereits beim Logo und endet idealerweise in einer Schulatmosphäre, die die Werte und Vision der Bildungsinstitution authentisch widerspiegelt. Damit sie am Bildungsmarkt bestehen können, müssen sie sich daher klar positionieren.
1. Sticker
Sticker Marketing kann dir buchstäblich dabei helfen, in den Köpfen deiner Zielgruppe kleben zu bleiben. Der Vorteil dieses Werbekanals: Sticker zu produzieren ist sehr kostengünstig, die Kosten pro Impression sehr niedrig und ihre Wirkung nachhaltig. Im Grunde genommen, sind Sticker die physische Offline-Variante deiner Social-Media-Kanäle. Adäquat designed und angemessen verbreitet, helfen sie dir kontinuierlich dabei kostengünstig Reichweite zu erzielen. Außerdem helfen sie dir Kontakte mit deiner Zielgruppe zu generieren und Mund-zu-Mund Werbung anzustoßen. Egal ob du deine Sticker eigenhändig unter die Leute bringst oder sie verschickst – qualitativ hochwertige Sticker haben einen höheren empfunden Wert als viele andere Promo-Artikel (z. B. Visitenkarten, Broschüren, oder Flyer). Woran das liegt?
Das liegt daran, dass Sticker den Empfängern das Gefühl geben, dass sie ein Geschenk erhalten und keine Werbung. Außerdem ist die Wegwerf-Hürde größer und der Empfänger wird direkt in deine Guerilla Marketing-Aktion mit einbezogen: „Wo könnte ich diesen Sticker platzieren?”, „Wer würde sich über diesen Sticker / die Botschaft des Stickers freuen?”, „Coole Aktion – das Produkt/die Marke möchte ich auf jeden Fall unterstützen!” usw.
Sind deine Sticker erst einmal verteilt, reisen sie durch den Alltag potenzieller Kunden und erreichen folglich unzählige Impressions für deine Marke – und das ganz ohne Zusatzkosten!
2. Murals
Die Anmietung von Werbeflächen kann sehr teuer sein. Trotzdem gibt es Möglichkeiten kostengünstig an sie heranzukommen: Du kannst zum Beispiel dein eigenes Eigentum nutzen, um deine Marke physisch zu positionieren, z.B. durch Poster, Kreidekunst auf Fenstern oder Graffitis.
Ein strategisch gut positioniertes Poster an einer Gemeindetafel oder eine auffällige Wandbemalung an deiner eigenen Ladenaußenwand sind super Wege um Laufkundschaft zu erreichen. Alles im Rahmen der amtlichen Stadtregularien kannst und solltest du nutzen um auf dich und deine Marke aufmerksam zu machen. Denn in allem, was du tust, solltest du dir sicher sein, dass du keine Genehmigung brauchst, oder ggf. eine hast. Es gibt unzählige Möglichkeiten kostengünstig an Werbeflächen zu kommen. Alles, was du brauchst, ist Kreativität. Im Vordergrund deiner Guerilla Marketing-Aktion sollte immer der Aspekt stehen, etwas zu machen, wofür Menschen stehenbleiben würden. Etwas das man gerne anschaut, worüber man nachdenkt und eventuell teilen möchte.
3. Give-Aways
Kostenlose Proben oder Give-Aways sind der einfachste Weg dein Produkt buchstäblich in die Hände potenzieller Kunden zu legen. Neben deinem Produkt gibt es eine Vielfalt an Werbeartikeln und Geschenken mit denen du auf dich und deine Marke aufmerksam machen kannst.
Betreibst du einen Eisladen, kannst du zum Beispiel kostenlose Gutscheine für eine Kugel Eis verteilen. Darüber hinaus kannst du mit einer mobilen Mini-Eisstation durch die Nachbarschaft ziehen, um Neukunden für dein Eis zu begeistern. Auch bei einer Dienstleistung gibt es diverse Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu erregen. Die Herausgabe von Arbeitsproben gestaltet sich natürlich etwas schwieriger, als bei einem haptischen Produkt als Verkaufshilfe. Dennoch kannst du auch hier Rabattgutscheine verteilen und Sonderaktionen anbieten. Dein Haupttool ist jedoch idealerweise das Internet. Denn hier hast du endlose Möglichkeiten kostenlose Guides, Arbeitsproben und weitere Tools herauszugeben.
Den Rahmen für deine Guerilla Marketing-Aktion steckst du dir natürlich selber. Er sollte jedoch zu dir und deinem Produkt passen. Dementsprechend kannst du zum Beispiel auf Messen und Veranstaltungen Give-Aways verschenken, Influencer finden, die dein Produkt interessant finden, oder Kooperationen anstreben, bei denen deine Kostproben zusammen mit weiteren Produkten herausgegeben werden.
Doch egal, ob es sich um eine Dienstleistung oder ein Produkt handelt, geht es darum potenziellen Kunden etwas zu geben, das greifbar ist. Unabhängig davon, was du verkaufen möchtest, ist es folglich wichtig ihnen einen Aspekt deines Produkts, oder deiner Dienstleistung zu geben, zu dem sie sich verhalten können. Außerdem besteht die Chance, dass Menschen sich dazu verpflichtet fühlen, dir etwas zurückzugeben – und sei es nur 5 Minuten ihrer Zeit um sich über dein Produkt zu informieren.
Stelle sicher, dass deine Give-Aways genug Informationen über dich und dein Produkt enthalten, damit sich Interessierte ggf. später online weiter informieren können.
4. Pop-Up Stores
Sie sind einfach auf- und abzubauen, befinden sich meistens an prominenten Locations und ziehen neugierige Kunden an – Pop-up Stores. Mit diesen temporären Ladengeschäften, bringst du innerhalb eines kurzen Zeitraums effektiv dein POS direkt zu deinen Kunden.
Für den Erfolg deines Pop-up Stores ist die richtige Location essenziell. Dabei geht es nicht um die Art des Ladengeschäfts – denn hier sind deinen Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt, sondern vielmehr um den Standort. Eröffnen kannst du deinen Pop-Up Store in einem Büro, auf einer Messe, innerhalb eines anderen Geschäfts, in einer Galerie, einem Einkaufszentrum, an einer belebten Straßenecke, oder einem alten Schiffscontainer. Kreativität Ahoi!
Bei der Auswahl der perfekten Location solltest du sowohl den Außenbereich als auch das Ladeninnere mit einbeziehen: Welche potenzielle Zielgruppe spreche ich in dieser Gegend an? Welche Geschäfte und Lokalitäten befindet sich in der Gegend – wäre mein Shop eine Ergänzung? Befinden sich Parkmöglichkeiten in der Nähe? Hat die Location ein großes Schaufenster oder ein großes, unübersehbares Eingangsschild? Gibt es ein Lager, indem du deine Ware aufbewahren kannst? Besteht die Möglichkeit für Wifi damit eine Kreditkartenzahlung stattfinden kann usw.
Das Konzept eines Pop-up Stores ermöglicht dir mit einer temporären Ladeneinheit potenzielle Kunden auf überraschende Weise anzusprechen. Denn so kannst du deine Produkte genau dort inszenieren, wo deine Kunden sich für gewöhnlich herumtreiben.
Mit deinem Store appellierst du an die Neugier deiner Zielgruppe und sorgst dafür, dass sie ihren Freunden und Bekannten von der ungewöhnlichen Entdeckung berichten. Die Entdeckung der Existenz deines Stores und die zeitliche Begrenzung deines physischen Auftritts, sorgen für Mund-zu-Mund Werbung und verschaffen deiner Marke, je nach Einrichtung und Aufmachung deines Ladens, direkt ein bestimmtes Image.
5. Geofencing
Geofencing kombiniert dein Guerilla Marketing mit Sozial-Media Apps. Die Technologie ermöglicht es dir innerhalb eines bestimmten Gebiets Informationen und Werbung auf die Smartphones potenzieller Kunden zu schicken. Über das Smartphone-GPS kannst du deiner Zielgruppe zum Beispiel Coupons für einen gratis Cocktail auf dem Smartphone lancieren. Um Geofencing als Marketing-Tool zu nutzen, brauchst du Apps, die für dich und deine Marke relevant sind und diese Technologie unterstützen. Die bekanntesten Apps mit sehr hoher Reichweite sind Snapchat und Instagram.
Snapchat bietet sogenannte On-Demand Custom Geofilter an, mit denen du ortsabhängiges Marketing betreiben kannst. Bereits für weniger als 10 $ kannst du deinen eigenen Geofilter hochladen und nutzen. Einmal hochgeladen, kannst du mit deinem Filter etliche Snapchat-Nutzer erreichen, die sich in deiner Nähe befinden. Sobald diese eine Story oder einen Snap hochladen und sich durch die Filter klicken, wird dein Filter mit angeboten.
Nutzen kannst du einen solchen Filter zum Beispiel, um exklusive Rabatte zu gewähren, oder um Nutzern mit ihrem „Snap + deinem Filter“ spezielle Angebote zu garantieren. Auch für die Eröffnung deines Pop-up Stores kannst du Geofencing nutzen. Auf diese Wiese kannst du Nutzern an bestimmten Orten die Möglichkeit geben an einem exklusiven Eröffnungsangebot oder einer Party teilzunehmen. So profitieren sie von ihrem Sonderstatus durch das Geofencing und teilen ihr Offline-Erlebnis mit ihren Followern. Win-Win.
Auch Instagram bietet mit seinen Storys und Hashtag-Locations den Geofencing Dienst an. Mit ganz spezifischen Hashtags hast du hier die Möglichkeit über deinen eigenen Account Locations, Sonderaktionen und Rabattcoupons zu posten. Außerdem kannst du sie so verlinken, dass sie für alle einsehbar sind. Indem du zusätzlich deine Follower dazu aufforderst diese Hashtags beim Hochladen ihrer Bilder zu nutzen, um von bestimmten Angeboten zu profitieren, erreichst du sogar noch mehr Menschen.
Beim Geofencing mit Sozial-Media verschwimmen die Grenzen zwischen On- und Offline Marketing, indem du deine Zielgruppe dazu aufforderst ihre lokalen Offline-Erlebnisse mit ihren Online-Followern zu teilen.
Auch über Sozial-Media hinaus gibt es immer mehr Unternehmen, die Geofencing nutzen um ihre Zielgruppe überraschend zu erreichen. Da dazu aber meist eine separate App erforderlich ist, sind solche Varianten großen Unternehmen vorbehalten, die die Kosten einer App-Entwicklung locker tragen können.
In short: Standort, Standort, Standort
Abschließend haben wir für dich noch einmal zusammengefasst, worauf es bei diesen Varianten im Guerilla Marketing ankommt.
An erster Stelle steht bei sämtlichen Ideen die richtige Standortanalyse. Denn nur wenn du weißt, welche Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Auto etc.) du erreichen möchtest, kannst du dir ausrechnen, an welchem Standort du die höchstmögliche Reichweite innerhalb deiner Zielgruppe bekommst.
Kreativität kennt keine Grenzen
Deine Idee muss außergewöhnlich sein und potenzielle Kunden dazu bringen, stehenzubleiben. Sie muss die Neugier wecken und dazu braucht es nicht nur eine bomben Idee, sondern auch eine optimale Strategie. Und hier kommen wir schon zum nächsten Punkt: Gute Idee und hohe Reichweite allein reichen nicht, wenn du es nicht schaffst deine Botschaft zu kommunizieren. Denn auch wenn du mit deiner Aktion Aufmerksamkeit erregst, liegt die eigentliche Schwierigkeit darin kreative Wege zu finden die Botschaft deiner Marke deutlich zu machen.
Denke bei allem, was du tust daran, dass der Grat zwischen legalem und illegalem Guerilla Marketing schmal sein kann. Achte also darauf, dass du deine potenziellen Neukunden mit deiner Aktion nicht nervst, oder Regeln brichst. Auch unvorhersehbare Variablen solltest du mit einberechnen, darunter das Wetter, oder die Gefahr von Diebstahl.
Abschließend bleibt noch zu sagen, dass du dein Offline-Marketing grundsätzlich dazu nutzen solltest, um dein Online-Marketing zu komplementieren und umgekehrt. Beide Marketing Varianten sollten einander stets ergänzen. Hierzu haben wir für dich zum Beispiel ein paar Tipps zum Thema E-Mail-Marketing zusammengefasst. Deine Zielgruppe muss dazu in der Lage sein durch deine Aktionen eine Verbindung zwischen Markenauftritt online und offline zu ziehen. Die Messbarkeit solcher Offline-Marketing Aktionen ist mit gezieltem Online-Marketing natürlich nicht vergleichbar. Vielmehr steht und fällt der Erfolg mit der Kreativität und der Ausführung deiner Aktion. Eine Prise Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, brauchst du natürlich auch.
Und abschließend: Egal was du tust, deine potenziellen Kunden sollten als Minimum den Namen deiner Marke haben. Denn nur so wissen sie, wonach sie googlen sollen.